(Feldpausch) Guzzi – 1989-1990 in der BOT
Hier die Geschichte von Stefan Schulz zur Feldpausch-Achsschenkel Guzzi:
„1988 war ich ja der erste und letzte deutsche Meister auf Moto Guzzi mit einer Martinek Guzzi. Der bis dahin verwendete Tonti Rahmen hatte nach etlichen Jahren, unzähligen Langstreckenrennen und etlichen stürzen seine Glanzzeit überschritten. Außerdem kam er mit den breiten Reifen-Außermittig und ca. 105 PS Leistung eben auch an seine Grenzen.
Etwas neues musste her.
Mit der Firma Juchem gab es Gespräche über ein Aluchassis, was dann auch bestellt, aber leider nie geliefert wurde. Die Firma VV Motorradtechnik baute zu dieser Zeit Achsschenkel-Fahrwerke für BMW Motoren. Ich habe eine dieser BMW Probe gefahren und war begeistert.
Also haben wir dann zusammen mit der Firma VV Motorradtechnik 1989 die Guzzi mit Achsschenkelfahrwerk realisiert.
Was mir damals bei der Probefahrt aber leider nicht aufgefallen war, ist das man einfach nicht genug Rückmeldung von Vorderrad bekommt um an die Grenze zu gehen.
So war nach etlichen stürzen, wegen übers Limit gehen, 1990 Schluss mit dem Projekt.
Beste damit je erreichte Platzierung war ein 11. Platz beim Deutschen Meisterschafts Lauf in Most 1990. Danach hab ich erst mal hin geworfen und das Fahrwerk an die Garagendecke gehängt.
Die immer stärker werdenden Ducatis (851) haben dazu natürlich auch ihren Beitrag geleistet. Und ja, Schwinge Drehmomentstütze und Kardanwelle stammen von BMW. Die Räder waren eine Spezialanfertigung von PVM aus Magnesium“
So landete das Fahrwerk bei mir in der Garage und wurde erstmal komplett zerlegt und gesichtet was zu tun ist und welche Teile fehlen. Dabei fiel mir auf das die komplette hintere Bremsanlage (Bremsscheibe, Bremssattel und Bremssattelhalter) fehlen. Außerdem fehlt die komplette Fussrastenanlage inklusive der Trägerplatten, der Antriebsstrang ist auch unvollständig, es fehlen Kardanwelle und Kreuzgelenk sowie die Innereien im Endantrieb.